HC Uni Neuchâtel 1 6 EHC Adelboden
23. November, 16:45 Uhr
P. du Littoral
Meisterschaft

Spielbericht HC Université Neuchatel vs EHC Adelboden vom 23.11.2024

Den Frust von der Seele geschossen

 

Nach der starken Leistung von vergangenem Mittwoch, stand am Samstag das zweite Spiel der Woche an. Auswärts in Neuenburg konnten die Adelbodner mit 6:1 gewinnen. Insbesondere zu Beginn des Schlussdrittels war es der Effizienz geschuldet, dass die Gäste einen ungefährdeten Sieg feiern konnten. Innerhalb von drei Minuten erhöhten die Adelbodner von 1:3 zum 1:6. Damit feierten die Gäste den zweiten Saisonsieg und konnten damit den letzten Tabellenplatz an Delémont abgeben.

 

In der Vergangenheit war der EHC Adelboden nicht bekannt dafür, gut in eine Partie zu starten. Das Trainerteam war deshalb bemüht, die Mannschaft optimal auf den Start des Spiels vorzubereiten. Mit Erfolg: Bereits in der vierten Minute schoss Severin Dähler von der blauen Linie. Das Heimteam lenkte den Schuss mehrfach ab, so dass der Torhüter der Neuenburger nur noch hinter sich greifen konnte. Bereits in der neunten Minute lancierte Finn Chatelain Cedric Kaufmann, welcher plötzlich alleine vor dem gegnerischen Tor stand und eiskalt verwandelte. Damit stand es nach neun Minuten bereits 2:0 für das Fanionteam. Die Neuenburger kamen erst zu Chancen, als Trachsel zu Ende des Startdrittels für ein Beinstellen auf die Strafbank geschickt wurde.

 

Zu Beginn des Mitteldrittels lief die Strafe gegen Trachsel noch über eine Minute, so dass die Neuenburger in Überzahl beginnen konnten. Den Adelbodnern gelang es vorderhand, dass der Druck auf das eigene Tor sich in Grenzen hielt. Nach einem schnellen Angriff gelang den Einheimischen in der 24. Minute der Anschlusstreffer. Nun sah man dem Team aus Adelboden die Unsicherheit an. Es war das Heimteam, welches besser ins Spiel kam. Aufgrund einer Strafe der Neuenburger zu Spielmitte kamen die Gäste wieder besser ins Spiel. Während der 2-Minuten-Strafe der Neuenburger resultierte jedoch kein weiterer Treffer. Kurz nach Ablauf der Strafe war es Marcon, welcher den wichtigen dritten Treffer erzielen konnte; die Vorentscheidung, wie sich später herausstellen sollte.

 

Im Schlussdrittel war es das Heimteam, welches bereits nach 42 Sekunden eine kleine Strafe erhielt. Da der Spieler der Neuenburger sich lautstark beschwert hatte, wurde eine weitere kleine Strafe angehängt. Die Adelbodner konnten folglich vier Minuten in Überzahl agieren. So viel Zeit wurde nicht benötigt: Nach nur gerade 26 Sekunden der Überzahlsituation war es Tschanz, welcher auf Zuspiel von Marcon und Dähler auf 4:1 erhöhen konnte. Nur 47 Sekunden später erhöhte Marco Germann zum 5:1, ebenfalls in Überzahl. Nach 42 Minuten führten die Adelbodner deshalb bereits mit komfortablen 5:1. Die Spiellaune war geweckt. In der 45. Minute bediente Brechbühl mustergültig Che Zryd, welcher dem Neuenburger-Goalie keine Abwehrchance liess und zum Endresultat von 1:6 einnetzte. Die Adelbodner hatten sich den Frust von der Seele geschossen. In den letzten Minuten konnten die Neuenburger nicht mehr reagieren; die Adelbodner mussten nicht mehr agieren. Einzig: Nach einem Zusammenprall zwischen dem Neuenburger-Captain und Yanis Djerrah, blieb Letzterer auf dem Eis liegen. Der Walliser in den Diensten der Adelbodner konnte das Eis nicht mehr auf den eigenen Beinen verlassen und musste später gar ins Spital überführt werden. Wie lange Djerrah ausfallen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Der erneute Kantersieg wurde folglich von der Verletzung überschattet.

 

Trotzdem: Die Adelbodner konnten mit den drei Punkten den letzten Tabellenplatz abgeben. Die rote Laterne wurde an Delémont abgegeben. Genau dieses Delémont ist der nächste Gegner der Adelbodner. Am nächsten Samstag reist das Fanionteam nach Delémont. Da der neue Tabellenletzte nur gerade zwei Punkte hinter dem EHC Adelboden liegt, wird der Ausgang der Partie wegweisend für den weiteren Saisonverlauf des Fanionteams werden. Nach dem Spiel wird bekannt sein, ob man sich weiter in Richtung Playoffsplätze bewegen kann oder weiterhin im Tabellenkeller gastieren muss. Es gilt den Aufwärtstrend der vergangenen Woche aufrecht zu erhalten; bestenfalls mit einem genesenen Djerrah.

 

Melchior Lanz