EHC Adelboden Adelboden – HC Tramelan 4:7 (1:1, 2:3, 1:13)
Matchtelegram
Sportarena Adelboden. – 135 Zuschauer:innen – SR Blum; Maurer/Iseli – Tore: 14. Tuffet (0:1). 16. Germann (Djerrah, Josi) 1:1. 25. Kochetkov (Brossard, Tuffet) 1:2. 26. Marcon (Trachsel) 2:2. 26. Beglieri (Kaufmann, Tuffet) 2:3. 30. Marcon (Tschanz) 3:3. 40. Beglieri (Wahl) 3:4. 45. Brechbühl (Marcon) 4:4. 53. Beglieri (Wahli) 4:5. 58. Kochetkov 4:6. 60. Kaufmann 4:7.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Tramelan
Adelboden ohne Willen und Hofmann
Matchinfo
Nach dem ersten hochhausverdienten Saisonsieg am letzten Samstag begrüsste der EHC Adelboden an diesen Mittwoch den tabellenzweiten HC Tramelan. Mit erstarktem Selbstbewusstsein kamen die Gastgeber motiviert und voller Tatendrang aus der Garderobe. Das erste Drittel zeigte sich ausgeglichen und flüssig. Der aktiven Startabschnitt behielt das bessere Ende für die Gäste: Direkt nach einem wichtigen Save des einheimischen Torhüters Friedli gelang den Neuenburgern ein Glückstreffer zum 0:1. Ab diesem Moment spielte der EHC Adelboden während der ganzen Partie einem Ein-Tore-Rückstand hinterher. Eine mühsame Aufgabe. Hoffnung kaum auf, als Germann schon rund 2 Minuten später zum Ausgleich einschob.
Nach der ersten Pause ging die Partie weiter, wie sie begann. Beide Teams machten Druck und hielten das Tempo hoch. Torabschüsse waren selten, doch wenn, dann resultierten sie in einem Treffer: Der HC Tramelan erhöhte auf 1:2, die Engstligtaler suchten wiederum den Ausgleich und fand ihn dank Captain Marcon – 2:2. Und was machte Tramelan? Die Neuenburger konterten nur neun Sekunden später und stellten ihre Führung wieder her: 2:3.
Danach war es wieder Marcon der nach wunderschönem Zuspiel von Tschanz plötzlich alleine vor dem gegnerischen Torhüter stand und seine Chance glatt in einen Treffer verwandelte: 3:3.
Am Ende des 2. Drittels kam es zu einer Premiere im Spiel: Beglieri vom HC Tramelan sass die einzige Strafe in dieser Partie ab. So sah sich Adelboden plötzlich in einer unerwarteten Überzahlsituation, in der das Team aber zu wenig hartnäckig war, um sich im gegnerischen Drittel festzukrallen – der fällige fanden den Anschlusstreffer nicht. Im Gegenteil: Eben dieser Beglieri, der zuvor noch das «Bänkli» hütete, fand sich kurz vor Ablauf der Uhr vor Friedli und bezwang diesen prompt – 2:4.
Dass das Spiel erst nach 60 Minuten vorbei ist, das bewies der EHC Adelboden im Schlussdrittel. Die heimische Mannschaft liess nicht locker, und bald gelang Brechbühl und Marcon und Brechbühl eine wunderschöne Galavorstellung zum vierten Treffer für die Einheimischen. Obschon die Engstligtaler den Druck hochhielt und durchaus gute Torchancen hatte, war es wieder Tramelan, das zuerst auf 4:5 und dann auf 4:6 erhöhen konnte. Als noch knapp 2 Minuten zu spielen war, nahm Adelboden-Coach Schranz ein Timeout, stellte die Mannschaft ohne Torhüter aufs Eis und machte eine klare Ansage: Jetzt braucht es Tore. Die gab es dann vermeintlich auch, doch der fünfte Treffer der Adelbodner wurde vom Schiedsrichter aberkannt. Ganz zum Unmut der Einheimischen. Schliesslich fand der Puck noch in Friedlis leeren Kasten und markierte das Schlussresultat 4:7.
Eines das deutlich höher ausfällt und dem Spielgeschehen in keiner Weise gerecht wird. Dass die vom Pech verfolgten Adelbodner, die aktuell auf dem letzten Tabellenrang sitzen, durchaus mit Tramelan mithalten können, das bewiesen sie von Beginn weg. Die Zuschauerinnen und Zuschauer kamen über 60 Minuten in den Genuss eines schnellen, aktiven, sportlich hochstehenden und fairen Spiels. In einer dynamischen Partie, in der Adelboden stets einem Rückstand hinterherrennen musste, bewiesen es Moral und Kampfgeist. Einzig ein Quäntchen Spielglück blieb der verwehrt. Doch wie schon Kuno Lauener meinte: «Irgendeinisch fingt ds Glück eim». Es wäre ihr zu gönnen!
Stefanie Inniger