HC Prilly Black Panthers vs EHCA
EHCA vs HC Prilly
Das erste Spiel des Playoff-Halbfinales der Gruppe West zwischen dem EHC Adelboden und HC Prilly Black Panthers war ein hart umkämpftes Spiel auf Augenhöhe, das letztendlich 3:5 zugunsten von Prilly ausging.
Die Partie war von Anfang an intensiv und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Es entwickelte sich ein schnelles und sehenswertes Spiel. Prilly nutzte eine Überzahl-Möglichkeit aus und das erste Drittel ging an die Gäste aus Lausanne. Die Führung war verdient, die Einheimischen hatte in dieser Phase noch mit Ungenauigkeiten zu kämpfen und konnten nicht so recht ins Spiel finden.
Im zweiten Drittel erhöhte Prilly nach einer erneuten Strafe auf 2:0. Eine Eselsbrücke für die weiteren Partien: Strafen vermeiden! Adelboden gab jedoch nicht auf und konnte nach einem Abpraller durch Germann verkürzen. Eine weitere Strafe für Adelboden bremste jedoch das Comeback, aber das Boxplay war tadellos. Kaum wieder komplett, dribbelte Marcon die Verteidigung schwindlig und brachte den Puck vor das Tor, wo sich Kallen durchsetzte, um den Ausgleich zu erzielen. Adelboden fightet sich zurück ins Spiel und hatte nun die Oberhand. Kurz vor Ende des zweiten Drittels erhöhte jedoch Di Lullo entgegen dem Spielverlauf zum 2:3.
Im Schlussdrittel fasste sich Schmid ein Herz und glich nach einem Gewaltschuss erneut aus. Es folgte ein offener Schlagabtausch und die Partie hätte auf beide Seiten kippen können. Die Entscheidung fiel drei Minuten vor Schluss; Prilly traf zum 3:4. Coach Putz reagierte und ersetzte den bemerkenswert spielenden Lanz mit einem 6. Feldspieler, es fehlte aber die nötige Dringlichkeit und die Waadtländer erhöhten mit einem Treffer ins leere Tor auf 3:5.
Es wurde attraktives Eishockey geboten und die nächsten Spiele dieser Serie werden sicherlich genauso spannend werden. Der EHC Adelboden wird jedoch alles daran setzen, die Serie auszugleichen und somit im nächsten Heimspiel am Samstag, 25.02, um 17:30 Uhr um die Führung in diesem Halbfinal zu spielen.
Tobias Bleuer
EHCA vs HC Prilly
EHC Adelboden- HC Prilly Black Panthers (0:2, 0:0, 0:1)
Freizeit- und Sportarena Adelboden – 511 Zuschauer*innen. – SR Rohrer; Niquille, Mengual.
Tore: 7. Wild (Di Lullo, Lahache) 0:1, 7. Maillard (Berthoud) 0:2, 60. Di Lullo 0:3.
Strafen: 7-mal 2 Minuten & 1-mal 10 Minuten gegen Prilly, 2-mal 2 Minuten gegen Adelboden
Adelboden: Friedli; Wüthrich, Willen, Christen, Kaufmann, Zryd, Wandfluh, Chatelain;Marcon, Germann, Schmid, Tschanz, Kropf, Santschi, Dähler T., Kallen, Roth, Brechbühl, Büschlen; Lanz.
Matchinfo
Mit dem Rücken zur Wand: Erzwingt der EHC Adelboden die Belle?
Nach den ersten zwei Begegnungen des EHC Adelboden gegen den HC Prilly Black Panthers stand es in der Playoff-Halbfinalserie 1:1. Beide Teams konnten jeweils die Partien auswärts gewinnen. So war der EHC Adelboden am Samstag, 25. Februar, in heimischer Stätte mehr als gewillt, dies zu ändern und die Führung in der Best-of-Five-Serie auszubauen. Das für Spannung gesorgt war, zeigte auch das grandiose Rahmenprogramm, welches in der Freizeit- und Sportarena geboten wurde: Über 30 Kinder aus dem eigenen Nachwuchs standen vor der Partie «ihrer» 1. Mannschaft beim Einlauf auf den Adelbodner Gletscher Spalier und das Team des vom EHC geführten Restaurants wurde zusätzlich erweitert, so dass möglichst alle der 511 anwesenden Hockeyfans verpflegt werden konnten. An dieser Stelle gilt der grosse Dank den Helferinnen und Helfern der EHCA-Gastroequipe, welche in dieser Saison ausserordentliche Einsätze stemmen!
Doch nun zurück zum Spielgeschehen: Die über 500 anwesenden Hockeyfans mussten gleich zu Beginn miterleben, was sich wie ein Déjà-vu anfühlte: Wie bereits in der ersten Direktbegegnung verschlief die Mannschaft des EHC Adelboden den Start komplett, so dass bereits nach 6 Minuten die Torsirene in David Friedlis Kasten aufheulte. Und welch ein Jammer, 53 Sekunden später doppelten die Gäste nach einer Unaufmerksamkeit in der heimischen Verteidigung nach. Entsprechend setzte der Stimmungsbarometer auf der sonst schon verhaltenen Adelboden-Tribüne nicht zum Höhenflug an.
Etwas Hoffnung und Euphorie kam dann auf, als Adelboden zum ersten Mal in Überzahl agierte, Captain Marcon die gesamte Waadtländer Verteidigung umdribbelte, jedoch ohne Erfolg blieb. Der weitere Verlauf des Startdrittels blieb ohne nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten. Kurz vor Schluss bekam Adelboden nochmals die Gelegenheit Powerplay zu spielen, doch trotz erhöhtem Druck aufs gegnerische Tor blieb die Chancenauswertung bei null. Adelboden und Powerplay, das passt diese Saison einfach nicht.
Das zweite Drittel brachte weder beim Spielstand noch beim Geschehen auf dem Eis nennenswerte Änderungen, es gab kaum Unterbrüche, das schnelle Spiel ging Hin- und Her und es zeigte sich, dass Prillys Defense mit aller Macht versuchte, den zwei Tore-Vorsprung beizubehalten. Die vier Linien des Gegners zeigten allesamt eine starke Leistung, waren über das gesamte Spiel hinweg ausgeglichen und konstant. Zu konstant für das verletzungsgebeutelte Adelboden an diesem Abend.
Denn auch im Schlussabschnitt konnten die Gastgeber erneute Überzahlsituationen nicht zu ihren Gunsten nutzen, auch nicht als das Trainerduo Schranz/Gyger den Torhüter vorzeitig aus dem Kasten holte und mit einem Mann spielen liess: Eine hitzige Schlussphase endete mit einem Treffer Prillys ins leere Adelbodner Tor. Ernüchternder Schlussstand: 0:3.
Nach dem Spiel kamen die vielen Fans in den Genuss eines Bratwurst-Schmauses im Arena Restaurant, welcher von der Raiffeisen Frutigland offeriert wurde – herzlichen Dank für das Engagement!
Fazit und Ausblick:
Adelboden verschlief die Startphase in die Partie komplett und lief danach einem undankbaren Rückstand hinterher. Obschon das Team unheimlich bemüht war den Tritt in die Partie zu finden, schienen die zwei Treffer zu Beginn zu viel zu sein für die Adelbodner Mannschaftsmoral.
Nun gilt es, positiv nach vorne zu schauen und sich auf das vierte Spiel am Dienstag, 28. Februar, einzustellen. Eines ist sicher: Wenn der Start gegen eine so solide Mannschaft wie Prilly glückt, kann der EHC Adelbodne durchaus auch ein zweites Mal auswärts gewinnen und so eine Belle erzwingen. Gewinnt der EHC Adelboden also am Dienstag, 28. Februar das Spiel 4 gegen Prilly, kommt es am Donnerstag, 2. März in Adelboden zum alles entscheidenden fünften Spiel. Dieses startet gewohnt um 20:15 Uhr, in der Freizeit- und Sportarena.
Für den EHC Adelboden, Stefanie Inniger
HC Prilly vs EHCA
Trotz Fehlstart die Serie ausgeglichen
Nach der Heimniederlage am vergangenen Dienstag wollten die Adelbodner die Serie um jeden Preis wieder ausgleichen. Doch bereits nach etwas mehr als zwei Minuten traf der formstarke Parmigiani zur 1:0 Führung für die Hausherren. Vielleicht staunten die Bergler etwas ob der professionellen Ambiance, fuhr man doch gleich mit dem Portenier Car in die Vaudoise Arena (Heimstädte des HC Lausanne) und hatte so direkten Zugang zur Trainingshalle inklusive Katakomben. Die Engstligtaler waren sich einer Antwort aber nicht zu schade und zeigten eine starke Reaktion auf den Fehlstart. Germann lancierte Topskorer Kropf, welcher auf Höhe vom rechten Bullypunkt zum 1:1 traf. Es kam noch besser für die Gäste aus Adelboden. In der 13. Spielminute lenkte Kallen im Powerplay einen flachen Schuss von der blauen Linie von Captain Marcon unhaltbar zur 1:2 Führung ab. Dieses Resultat war gleichbedeutend mit dem Pausenstand nach 20 gespielten Minuten.
Zu Beginn des zweiten Drittels wechselten sich schöne Spielzüge mit wenig Zusammenhängendem ab. In der 33. Spielminute konnte Prilly durch Berthoud nach einem Abpraller zum 2:2 ausgleichen. Doch auch auf diesen Rückschlag reagierte Adelboden vehement. Nach schönem Zuspiel von Tschanz traf Kallen mit seinem zweiten persönlichen Treffer des Abends und einem präzisen Handgelenkschuss ins hohe Eck. Auch die Lausanner hatten ihre Chancen, der später zum Best Player gewählte Torhüter Friedli, machte jedoch alle zu Nichte.
Im dritten Spielabschnitt kürte sich auch Topskorer Kropf zum Doppeltorschützen. Clever blockte er einen Schuss, zog allein auf den gegnerischen Torhüter los und schob den Puck eiskalt Backhand zwischen den Beinen zur erstmaligen Zweitoreführung ein. Für die Waadtländer Zuschauer roch der hochdekorierte Wein auf einmal nach ungeniessbarem Ananassaft, ihre Schützlinge gaben dennoch nicht auf. Knapp drei Spielminuten vor Schluss konnten die Black Panthers nochmals auf 3:4 verkürzen, kurze Zeit später liess Germann mit seinem Empty-netter allerdings jegliche Hoffnungen der Gastgeber im Keim ersticken. Kommenden Samstag gilt es den Schwung mitzunehmen und die hoffentlich zahlreich erscheinenden Zuschauer nicht nur mit einer Gratisbratwurst (gesponsert von Raffeisen) sondern auch mit dem nächsten Sieg zu entzücken. Das Spiel startet um 17:30 Uhr.
Nico Schmid
HC Sarine-Fribourg vs EHCA
Halbfinalqualifikation nach hin und her gesichert
Nur gerade 45 Stunden nach der bitteren 1:2 Heimniederlage n.V. in Spiel Drei, erhielten die Oberländer die zweite Chance zur Sicherung der Halbfinalqualifikation. In ungewohnter Umgebung starteten die Bergler denkbar schlecht ins Spiel. Die 155 Zuschauer in der knapp 9‘000 Plätze fassenden BCF-Arena (Heimstädte vom HC Fribourg-Gottéron) sahen, wie Sarine nach nur gerade fünf Spielminuten bereits mit 2:0 in Führung lag. Wer die bisherigen Spiele dieser Playoffserie mitverfolgt hatte, durfte berechtigt die Annahme treffen, dass dies schon die Vorentscheidung in diesem Spiel gewesen sein konnte. Der nimmermüde Powerstürmer Kevin Santschi hatte allerdings wahrscheinlich am Tag der allfälligen „Belle“ schon etwas vor und schoss den EHCA innerhalb von knapp zwei Minuten kurzerhand zum Ausgleich. Als wiederum nur etwas mehr als eine Spielminute später Topskorer Kropf der 2:3 Führungstreffer gelang, hatten die Adelbodner das Spiel definitiv gedreht. Wie jedoch schon während der ganzen Serie blieben die Freiburger hartnäckig, wodurch Sahli noch vor der ersten Drittelspause den erneuten Ausgleich erzielen konnte.
Auch den Start ins zweite Drittel verschliefen die Gäste. Nach 43 Sekunden lagen auf einmal die Saanenstädter wieder mit 4:3 vorne. Aber auch auf diesen Führungstreffer hatten die Engstligtaler eine Antwort. Marco Germann traf in Überzahl wunderschön ins weite hohe Eck. Danach beruhigte sich das Spielgeschehen etwas und kein Team wollte das Nächste sein, welches in Rückstand gerät. Aus diesem Grund stand es nach zwei gespielten Dritteln 4:4 unentschieden.
Auch zu Beginn des dritten Drittels wurde dem zur Hälfte aus Adelbodnern bestehenden Publikum eher abwartendes Eishockey gezeigt. In der 47. Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse jedoch abermals. Der schnelle und aufsässige Kallen luchste dem gegnerischen Verteidiger die Scheibe ab und düpierte den Freiburger Torhüter Trudel zwischen den Beinen. Die Freude über den erneuten Vorsprung währte allerdings nur kurz, da Hayoz nur gerade 30 Sekunden später mit einem präzisen Handgelenkschuss zum 5:5 traf. Alles deutete nun auf die dritte Verlängerung dieser Playoffserie hin, doch 16 Sekunden vor Schluss passte Marcon zu Tschanz, welcher die Oberländer mit einem satten Slapshot zum vielumjubelten 5:6 Siegtreffer schoss. Damit konnte der EHCA die hart umkämpfte Playoffserie mit 3:1 Spielen für sich entscheiden und steht im Halbfinale. Bereits am Dienstag um 20:15 Uhr findet die erste Begegnung gegen den HC Prilly Black Panthers in der Arena Adelboden statt.
Nico Schmid
EHCA vs HC Sarine-Fribourg
EHC Adelboden: HC Sarine Fribourg 1:2 nach Verlängerung. In einem knappen und hart umkämpften Spiel musste der EHC Adelboden in der Verlängerung eine bittere Niederlage gegen den HC Sarine-Fribourg einstecken und verpasste damit die erste Gelegenheit, sich für den Halbfinal zu qualifizieren.
Es war von vornherein offensichtlich, dass in der dritten Begegnung der Best-of-5-Serie im Viertelfinale zwischen dem EHC Adelboden und dem HC Sarine-Fribourg keineswegs ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Mannschaften herrschen würde. Adelboden hätte mit einem Sieg die Serie für sich entscheiden und in den Halbfinal einziehen können. Das erste Drittel begann für Adelboden wunschgemäss, als Tschanz in Überzahl das erste Tor des Spiels erzielte. Die Gäste aus Fribourg hatten Mühe mit dem schnellen Forechecking der Einheimischen und kamen kaum zu Chancen. Ein weiterer Treffer für Adelboden wäre verdient gewesen, Marcon traf jedoch nur den Pfosten.
Auch im zweiten Drittel war Adelboden weiterhin die bessere Mannschaft und hatte mehrere gute Möglichkeiten, um den Vorsprung auszubauen. Marcon traf erneut nur die Latte, nachdem Kropf zuvor eine grosse Chance hatte. Doch Fribourg kämpfte sich zurück ins Spiel und erzwang in der bisher so soliden Adelbodner-Defensive Fehler. Torhüter Friedli konnte jedoch alle Schüsse parieren und das Spiel blieb nach 40 Minuten noch offen.
Im letzten Drittel hatte Adelboden erneut eine Fülle von Torchancen, konnte diese jedoch nicht nutzen und scheiterten sogar am leeren Tor. In der 58. Minute gelang Knutte für Fribourg das wichtige Ausgleichstor in Überzahl. Adelboden legte in den Schlussminuten noch einen Gang zu und kam zu guten Möglichkeiten und einem Powerplay. Die Abschlüsse waren jedoch nicht zwingend genug und die Partie ging wie schon beim ersten Spiel in die Verlängerung.
In Overtime spielte nur eine Mannschaft und als Germann alleine vor Torhüter Trudel auftauchte, hätte die Partie entschieden werden können. Doch wie schon zuvor in diesem Spiel, machte Adelboden die Tore nicht. In der 65. Minute machte sich Fribourg erstmals bemerkbar und beendete die Partie entgegen dem Spielverlauf. Wuilleret erzielte den Siegtreffer und bewahrte Sarine-Fribourg vor dem Ausscheiden.
Für Adelboden war diese Niederlage bitter, da sie durchaus Chancen hatten, das Spiel für sich zu entscheiden. Sie blieben ihrem Muster treu und letztendlich zahlte sich die Effektivität und das nötige Glück von Fribourg aus, die ihre Chancen nutzten und somit ein weiteres Spiel erzwangen.
Tobias Bleuer
HC Sarine-Fribourg vs EHCA
Der EHC Adelboden gewinnt auch Spiel zwei in den Playoffs
Nach nun bereits vier Spielen gegen den HC Sarine-Fribourg in dieser Saison inklusive Playoffs wusste das Fanionteam des EHC Adelbodens genau, auf was sie sich einlassen mussten. Ein hartes, ekliges und teilweise gefährliches Spiel von den Fribourgern. Bereits in den Trainings hat Coach Putz Schranz die Mannschaft auf dieses Spiel eingestellt und umgestellt. Das Ziel war, dass seine Mannschaft nicht mehr voll Power ins Forechecking geht, sondern dem HC Sarine-Fribourg Platz bietet, so dass diese auch einmal das Spiel machen mussten und Adelboden Kräfte sparen konnten. Denn bereits zum zweiten Mal in Folge spielte die 1. Mannschaft lediglich mit drei Linien, verletzten sich doch am ersten Spiel (hoffentlich nur kurzfristig) die Stürmer Alexander Tschanz und Marco Germann.
Eine Zurückhaltung im Forechecking hiess auf keinen Fall eine Zurückhaltung im defensiven Spiel. So war das Ziel auch klar; dem Gegner Paroli bieten im Körperspiel, die Chancen nutzen und den Sieg ins Oberland holen.
Die Mannschaft aus dem Engstligtal startete motiviert, konnte bereits nach wenigen Sekunden eine Chance kreieren und war von Beginn weg im Spiel. Doch bereits nach zwei Minuten schickte Referee Santschi ein erstes Mal auf die Strafbank, so dass seine Mannschaftskollegen das trainierte Unterzahlspiel ein erstes Mal unter Beweis stellen konnten. Die „Box“ liess nichts zu und nach der überstandenen Strafe wurde das verlangte, eher defensivere Spiel umgesetzt. So verwunderte es Coach Schranz nach dem ersten Drittel nicht, dass der HC Sarine-Fribourg mehr Torschüsse verzeichnen konnte, als die Adelbodner. Dennoch lässt sich das Fazit aus dem ersten Drittel wie folgt ziehen: Wie gewohnt waren die Gäste aus dem Oberland die bessere Mannschaft, hatten die besseren Chancen (trotz eben dieser Minderheit an Schüssen), doch münzte keine der Mannschaften ihre Chancen in Toren um. Es wurde zum gewohnten und vorhergesagten Match.
Im 2. Drittel dann der Schock für die Adelbodner. Die Hausherren gingen nach nur 17 Sekunden in Führung. Was nun? Wieder sah man sich gegen die Fribourgern in Rücklage. Doch die gut eingestellte Equipe um Captain Marcon liess sich nicht beirren, hielt am Gameplan fest und so konnte Zryd nach schöner Vorarbeiten von Kallen fünf Minuten später von der blauen Linie abziehen und traf herrlich ins hohe Eck. Trotzdem fiel auf, dass die Mannschaft durch die nicht gewohnte Spielart der Unterländer etwas aus dem Konzept fiel. Teilweise sind es Kleinigkeiten, die nicht mehr funktionierten, man versuchte zu laufen, anstelle die Scheibe zu spielen. Das Positive im 2. Drittel war, dass die Gäste aus Adelboden immer zu reagieren vermochte. Auch als in der 35. Minuten Kilian Reidick von Fribourg im Powerplay ein Bully-Goal erzielte, wussten die Berner Oberländer in Person von Marcon prompt auszugleichen. Nur eine Minute später gewann der Captain das Bully auf Zryd, dieser spielte schnell auf Kropf, dieser zurück auf Marcon, leichte Verzögerung und dann der Schuss wie gewohnt unter die Latte. Ein herrlicher Spielzug zum Abschluss des 2. Drittels.
In der Pause sammelten sich die Adelbodner, besprachen nicht passende Situationen und wollten im 3. Drittel wieder zurück zu ihrem Spiel finden. Und dies gelang. Bullys wurden gewonnen, Checks gefahren, Pässe genau gespielt und man verspürte eine positive Stimmung auf der Bank. Dieses Rezept schien zu stimmen. In der Spielmitte des 3. Drittels waren es endlich die Berner Oberländer, die in Führung gingen. Schmid staubte im Powerplay ein
Schuss von Willen ab. Die Fribourger hatten nicht mehr viel vom Spiel, versuchten aber noch mit hartem Körperspiel zurückzufinden. Erfolglos. Jeder Adelbodner spielte konsequent fertig, liess nicht mehr viel zu, spiele intelligent und so war es Brechbühl, der kurz vor Schluss noch alleine aufs leere Gehäuse laufen konnte und der Schlusspunkt zum 4:2 setzen. Die Erlösung für die Mannschaft rund um das Trainerduo Schranz/Gyger.
Am nächsten Dienstag folgt Spiel drei in Adelboden um 20:15 Uhr in der Freizeit- und Sportarena. Der EHC will auch dieses Spiel gewinnen und so den Sack zu machen und ins Halbfinale gelangen. Wir freuen uns auf viel Unterstützung von den Rängen und auf ein spannendes Spiel!
Kevin Santschi
EHCA vs HC Sarine-Fribourg
Heimsieg: Späte Freude überstrahlt Strafen-Frust
Mit der Lancierung der Playoff-Viertelfinalserie begrüsste der EHC Adelboden letzten Donnerstag, 9. Februar 2023, den HC Sarine-Fribourg. Der Gegner: Ein Aufsteiger aus der 2. Liga, einer, der – ganz zum Missfallen der Adelbodner – das körperbetonte Eishockey zelebriert, einer gegen den sich die Engstligtaler bereits in der Meisterschaft schwertaten. Die letzte Begegnung: 3:0 verloren.
Was also war der Plan vom Coaches-Duo Schranz und Gyger? Druck machen, Tore schiessen!
So überzeugt, wie gewillt kam Adelboden schliesslich aus der Garderobe und preschte von Beginn weg mit hohem Tempo, wunderschönen Auslösungen und Passspielen vor. Im schnellen ersten Drittel, das kaum Unterbrüche verzeichnete und gerade mal eine Strafe des Gegners auf dem Matchblatt notiert werden musste, positionierten sich die Gastgeber im Fribourger Drittel. Die Chancen: mehrfach, Tore: keine!
Das zweite Drittel startete, wie das erste aufgehört hatte: Mit schnellem Spiel auf beiden Seiten. Doch wie auch zu Beginn der Partie wollte der Puck einfach nicht ins Netz. Dies änderte sich auch nicht, als Adelboden zweimal mit einem Mann mehr spielen konnte. Und wie so oft im Sport, kippte das Spiel plötzlich zu Gunsten des Gegners. Dario Kropf musste für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen, der HC Sarine-Fribourg ging in Führung. Die Härte des Spiels bekam auch Alexander Tschanz zu spüren: Der Stürmer fiel nach einem Schuss ins Gesicht für den Rest des Spiels aus und musste noch am Abend ärztlich versorgt werden.
Wieder komplett, sah sich Adelboden kurz vor Ende des Mitteldrittels mit einer doppelten Überzahlsituation konfrontiert. Die Mannschaft aus dem Lohnerdorf warf nun alles in eine Waagschale, erhöhte den Druck nochmals merklich und «endlich» klappte es: Captain Marcon lancierte im Powerplay gekonnt Topscorer Kropf und plötzlich stand es eine Minute vor Drittelsende 1:1.
Umstrittene Strafe
Hungrig darauf, das Spielgeschehen endgültig zu übernehmen, starteten beide Teams in den letzten Abschnitt der regulären Spielzeit. Nach zwei Fribourger Strafen gleich zu Beginn, vier Minuten in Überzahl und wiederum etlichen Torabschüssen später, zeigte die Matchuhr noch immer den gleichen Spielstand an. Taktisch waren die Berner Oberländer ihren Kontrahenten über weite Teile überlegen, kamen mehrfach zum Abschuss vor dem Tor des HC Sarine-Fribourg. Aber der junge Torhüter schien unbezwingbar.
Was ebenfalls auffallend war: Die Fribourger Spieler loteten mit ihrer aggressiven Spielweise oftmals die Grenzen des Regelwerks aufs Äusserste aus, so dass sich manch ein/e auf den Tribünen fragen durfte, warum solche Situationen von den Spielleitern goutiert wurden (Anm.: Die Interpretation der Autorin kommt freilich nicht aus ganz neutraler Perspektive). Das war auch der Fall, als die Offiziellen weniger als eine Minute vor Schluss mit Santschi und Marcon zwei Einheimische auf die Strafbank schickten – beide Vergehen höchst umstritten, entsprechend die Stimmung bei Athleten und Fans. Fribourg vermochte die Situation aber nicht auszunutzen, so dass es nach 60 Minuten immer noch 1:1 stand.
Hart umkämpfte Entscheidung
Nach einer weiteren 15-minütigen Pause wurde in dieser Serie die erste Verlängerung eingeläutet. Der Modus: 20 Minuten, 5 gegen 5, bis zum ersten Tor. Weil Adelboden immer noch knapp eine Minute mit zwei Leuten weniger spielen musste, positionierten sich die Gäste in der Offensive und machten gehörig Druck vor Friedlis Tor. Dabei meinte es das Glück gut mit dem Team aus dem Lohnerdorf: Zweimal trafen die Fribourger nur das Torgehäuse, Friedli blieb gekonnt souverän.
Als es zu einer erneuten Unterzahlsituation für Adelboden kam, drohte das Momentum zu kippen. Der EHCA überstand auch diese und es war beachtlich: Obschon beide Teams nun 75 Minuten Eishockey in den Beinen hatten, tat dies dem Tempo keinen Abbruch, im Gegenteil – es wurde weiter hart gekämpft. Und der Kampf zahlte sich letztendlich aus: Kurz vor 23 Uhr abends gingen Jubelschreie durch die Freizeit- und Sportarena. Dario Kropf passte einen wunderschönen Zuschuss genau auf Bruno Marcons Kelle, welcher sich nicht noch einmal bitten liess und den Puck endlich ins Fribourger Tor versenkte. Ein Treffer der längst überfällig war, einer mitten ins Hockeyherz. Danach brachen alle Dämme: Welch eine Genugtuung nach einem solchen Effort!
Fazit:
Mit dem HC Sarine-Fribourg als Gegner ist nicht zu spassen. Das Team aus dem Nachbarkanton ist hartnäckig, mental stark, seine Spielweise betont hart. Die nächsten Aufeinandertreffen in dieser Serie werden wohl nicht minder intensiv. Darauf gilt es sich einzustellen. Dank dem Heimsieg im ersten Match hat sich das Team von Putz Schranz und Marco Gyger selber bewiesen, dass es sich nicht von Statistiken oder Erfahrungen beeinflussen lässt. Die Mannschaft zeigte Grösse und Nervenstärke. Sie zeigte auch, dass sie ihre Emotionen bändigen und mit einer geschlossenen Teamleistung Siege hart erarbeiten kann. Auch wenn es 78 Minuten dauert.
Das nächste Heimspiel (Spiel 3) findet am Dienstag, 14. Februar 2023, 20:15 Uhr, in der Freizeit- und Sportarena statt. Ein eventuelles Spiel 5 startet am 18. Februar 2023, 17:30 Uhr, in Adelboden.
Für den EHC Adelboden, Stefanie Inniger
Forward Morges Association-EHCA
Trotz durchzogener Leistung gewonnen
Da die Eisaufbereitung in Morges nicht wunschgemäss funktioniert, spielt Star Forward seine Heimspiele zurzeit in Vallorbe. Auch dort gibt es nur wenig freies Eis, weshalb dieses Spiel zu einer ungewohnten Zeit und bereits um 14:30 Uhr gestartet wurde. Die Adelbodner sahen dies als Chance und nutzten die spezielle Anspielzeit für ein vorgängig gemeinsames Spaghetti Bolognese Essen auf einer Raststätte. Der sehr guten Vorbereitung entsprechend starteten die Engstligtaler ins Spiel. Captain Marcon war in der 9. und 13. Spielminute gleich zweimal erfolgreich. Beim ersten Tor traf er mit einem präzisen Handgelenkschuss aus dem Slot und beim Zweiten fast von der Grundlinie herrlich ins nahe hohe Eck. Auch die Waadtländer hatten einige gute Chancen, doch der einmal mehr bestechende Friedli im Adelbodner Tor hielt seinen Kasten im ersten Drittel zur 0:2 Führung rein.
Der Start ins zweite Drittel verlief denkbar schlecht. Bereits nach 111 Sekunden verkürzte Hinni zum 1:2. Schmid, dem auch während dem gesamten Spiel nichts gelang, klärte zuerst zweimal ungenügend und liess danach seinen Gegenspieler auch noch einschieben. Zudem verletzte sich Pechvogel Willen nachdem er hart in die Bande gecheckt wurde und konnte das Spiel nicht mehr beenden. Danach hatte Morges mehr vom Spiel und kam dem Ausgleich mehrfach nahe. Auch zwei Powerplaysituationen für die Bergler kippten das Momentum nicht. Trotzdem konnte der knappe Vorsprung in die zweite Drittelspause mitgenommen werden.
Im Schlussdrittel überstanden die Berner Oberländer eine Unterzahlsituation unbeschadet und liessen danach nicht mehr viel zu. Die Waadtländer agierten immer offensiver, was den Adelbodnern einige Konter ermöglichte. Kropf zog gleich zweimal alleine auf Torhüter Vuichard los, konnte die Entscheidung allerdings noch nicht herbeiführen. Erst in der letzten Spielminute als Morges den Torhüter für einen sechsten Feldspieler ersetzte, entschied Tschanz durch ein seltenes Ereignis das Spiel. Er wollte eigentlich Marcon mit einem Steilpass zum Hattrick verhelfen, da dieser aber durch einen regelwidrigen Stockwurf verhindert wurde, gab Schiedsrichter Boujon ein sogenanntes technisches Tor zum 1:3 Schlussstand. Als nächstes treffen die Engstligtaler auf Sarine-Fribourg.
Nico Schmid