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EHCA vs HC Franches Montagnes

Fehlende Effizienz führt zur unglücklichen Niederlage

Die zahlreichen Zuschauer erlebten am vergangenen Dienstag ein finalwürdiges Spiel zwischen dem EHC Adelboden und dem HC Franches-Montagnes. Obschon die Adelbodner mehr vom Spiel hatten und insgesamt dreimal so viel aufs gegnerische Tor schossen, verlor die Mannschaft von Putz Schranz 1:2. Damit konnten die Jurassier ihren Vorsprung in der Serie verdoppeln. Wollen die Engstligtaler am Donnerstag dem Gegner nicht zum Meistertitel gratulieren, braucht es einen Sieg.

Die Adler starteten – im Gegensatz zum ersten Finalspiel – druckvoll in die Partie. So war es Alexander Tschanz, der sich bereits nach wenigen Minuten gekonnt in Szene setzte und die erste gute Chance für die Einheimischen verbuchen konnte. Nur die Torumrandung verhinderte die frühe Führung für das Heimteam. Schliesslich verhinderten beide Torhüter, dass die Zuschauer im ersten Drittel Tore bejubeln konnte.

Auch im zweiten Drittel kamen die Bergler mit viel Schwung aus der Garderobe. Nach unglaublichem Zuspiel von Sandro Inniger, war es Marco Germann, der die Verteidiger stehen liess und alleine aufs gegnerische Tor loszog. Nur wenige Zentimeter fehlten für den verdienten Führungstreffen. Auch als Che Zryd in der 27. Minute auf die Strafbank musste, hatten die Engstligtaler die beste Möglichkeit; Bruno Marcon eroberte den Punkt und schoss so aufs Tor, dass der gegnerische Torhüter den Puck nicht blockieren konnte. Als Dario Kropf den Nachschuss verwandeln wollte, bliebt dem Publikum der Jubel im Hals stecken. Der Gästetorhüter reagierte blitzschnell und wehrte das sicher geglaubte Tor ab. In diesem Punkt waren die Gäste kaltblütiger. Ein kleiner Fehler in der Abwehr der Adelbodner und die Gäste waren in Front. Kurz vor der zweiten Pause gewährten die Einheimischen eine weitere Chance, welche ebenfalls eiskalt bestraft wurde. Eine Reaktion musste her. Dies kam auch. Nur gerade 17 Sekunde nach dem zwei-Tore-Rückstand lancierte Nico Schmid mustergültig Dario Kropf, welche sich nicht zweimal bitten liess und den wichtigen Anschlusstreffer noch vor der zweiten Pause erzielen konnte.

So mussten die Einheimischen im letzten Drittel ein Tor aufholen, wollten sie sich zumindest in die Verlängerung retten. Trotz zahlreicher Möglichkeiten, ein Torerfolg blieb aus. Die Gäste aus dem Jura wehrten sich mit allen Kräften. Auch als David Friedli seinen Platz einem sechsten Feldspieler überliess, gelang es den Einheimischen nicht mehr, den längstfälligen Ausgleich zu realisieren.

Damit bleibt nur die Erkenntnis, dass man viel richtig gemacht hat, allerdings die fehlende Effizienz im Abschluss dazu führte, dass man das Eis wieder als Verlierer verlassen musste. Der Auftritt der Adelbodner stimmt zuversichtlich, dass das Spiel am Donnerstag gewonnen werden kann und der Zuschauerrekord, welcher mit 531 Zuschauer am Dienstag aufgestellt wurde, bereits am kommenden Samstag wieder gebrochen werden kann. Die Mannschaft reist am Donnerstag zuversichtlich nach Saignelégier, treu dem Motto: «Totgeglaubte leben länger».

Melchior Lanz

HC Franches Montagnes vs EHCA

HC Franches-Montagnes-EHC Adelboden 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)

Centre de Loisirs, Saignelégier JU – 813 Zuschauer – SR Rohrer; Palmisano, Micheli-Jeannet

Tore: 4. Germann (Roth, Zryd) 0:1, 7. Tuffet (Boillat) 1:1, 20. Guichard (Bertrand, Devesvre) 2:1, 24. Böhlen (Von Dach) 3:1, 45. Kropf (Marcon) 3:2.

Strafen: 4-mal 2 Minuten, 1-mal 2 plus 2 plus 10-Minuten gegen Franches-Montagnes; 4-mal 2 Minuten gegen Adelboden

Adelboden: Friedli; Inniger, Brunner, Zryd, Wandfluh Kjetil, Dähler, Grossenbacher; Schmid Kaspar, Germann, Christen, Roth, Kallen, Kropf, Wandfluh Yorick, Tschanz, Schmid Nico; Lanz

Adelboden ohne: Santschi, Brechbühl, Willen, Wüthrich, Künzi

 

Matchinfo

Aus der Traum: Schmerzhaftes Ende für den EHC Adelboden

Der Engstligtaler verloren auch das dritte Playoff-Finalspiel gegen den HC Franches-Montagnes. So nahe am Erfolg zu scheitern, schmerzt. Die Ernüchterung ist vor allem deshalb gross, weil die Finalspiele allesamt mit sehr knappen Resultaten verloren gingen. So auch das Letzte am vergangenen Donnerstag. Mit nur gerade einem Tor Unterschied konnte sich das Heimteam aus Saignelégier durchsetzen und sich zum 1.Liga-Meister der Gruppe West küren.

Doch von vorne: Zu Beginn der Partie übten die Berner Oberländer viel Druck auf das gegnerische Tor aus. In der vierten Minute wurde diese Druckphase mit einem Tor belohnt. Marco Germann nutze die gute Schussposition gnadenlos aus und brachte die Gäste aus Adelboden verdient in Führung. Zwar konnte der Torhüter von HC Franches-Montagnes den ersten Schuss noch abwehren, Germann setzte allerdings willensstark nach und verwandelt eiskalt. Bis zur sechsten Minute spielte das Team von Putz Schranz nahezu fehlerfrei. Wie kaltblütig die Favoriten aus Saignelégier agierten, zeigte sich kurze Zeit später. Eine kleine Ungenauigkeit im Aufbau der Adelbodner wurde jäh bestraft. Thimothé Tuffet realisierte den Ausgleich entgegen dem bisherigen Spielverlauf. Eine gewisse Verunsicherung war dann sogleich spürbar bei den Oberländern. Als dann 37 Sekunden vor Ende des ersten Drittels noch der Führungstreffer für das Heimteam fiel, war die Stimmung der Gäste zwischenzeitlich auf dem Tiefpunkt.

Dem Schwung des Heimteams konnten die Adelbodner im Mitteldrittel kaum entgegenhalten. Die Druckphase von Franches-Montagnes führte in der 24 Minute schliesslich dazu, dass die Oberländer fortan mit zwei Toren in Rücklage waren. Nathan Guichard lenkte einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar ab.

Im letzten Drittel brauchten die Gäste zwei Tore, wollte man sich in die Verlängerung retten. Wie bemüht die Adelbodner zu Beginn des Schlussdrittels waren, zeigte sich bereits nach wenigen Sekunden. Captain Bruno Marcon fasste sich ein Herz, liess die Gegenspieler stehen und setzte den Puck an den Innenpfosten. Der Torerfolg blieb aus. In der 44. Minute erkämpft sich wiederum Bruno Marcon den Puck an der eigenen blauen Linie und bediente Dario Kropf. Dieser verwandelte schliesslich seinen eigenen Rebound. Das Feuer der Adelbodner, welches im zweiten Drittel phasenweise verloren ging, entfachte wieder. Als der EHCA vier Minuten in Überzahl spielen konnte, kam nochmals Hoffnung auf. In einer hektischen Schlussphase gelang es aber nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen. Und als Germann 54 Sekunden vor Schluss vom Schiedsrichter auf die Strafbank geschickt wurde, war das Schicksal der Bergler endgültig besiegelt.

So musste das Team von Putz Schranz nach einem hartumkämpften und emotionalen Showdown in Saignelégier als Verlierer vom Eis. Betroffen zeigten sich auch die mitgereisten EHCA-Fans, welche ihr Team während dem ganzen Match lautstark unterstützt hatten.

Es hat nicht sollen sein

Eine aussergewöhnliche Saison geht nun zu Ende. Aussergewöhnlich deshalb, weil es das 1. Ligateam des EHC Adelboden geschafft hat, sich von Verletzungspech, Abwesenheiten und Pandemie-Bedingten Unterbrüchen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.  Im Gegenteil: In einer verrückten Zeit hat der EHCA Geschichte geschrieben. Eine Geschichte, wie nur der Sport sie schreibt. Erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte stand das 1.Liga-Team in einem Playoff-Final. Und was die Fans dort zu sehen bekamen, gilt es ausnahmslos zu würdigen. Das Niveau war unglaublich hoch und professionell, der Teamspirit einzigartig und die Unterstützung für die Mannschaft und den Club überwältigend. Adelboden hat seinen Gegnern einmal mehr das Fürchten gelernt und das Lohnerdorf in den Eishallen der Schweiz ins beste Licht gerückt! Was einzig gefehlt hat, war das nötige Quäntchen Glück im Spiel. Mit ihm sähe das Resultat heute vielleicht anders aus. Doch aus «was wäre wenn», wird ganz schnell «es ist» werden. Der ganze EHC Adelboden ist stolz und gratuliert der 1. Mannschaft zu diesem Erfolg. Iis Team, iis Ziel – wir ziehen unseren Hut!

Melchior Lanz und Stefanie Inniger, Pressedienst EHCA

HC Saint Imier-EHCA

Der EHC Adelboden gewinnt Spiel 4 in St. Imier und steht im Halbfinal

 

Der EHC Adelboden fuhr konzentriert ins Berner Jura und war motiviert, den Viertelfinal im Spiel 4 zu beenden und in den Halbifnal vorzustossen.

 

Man wollte entsprechend wieder vorlegen können, um so St. Imier früh unter Druck zu setzen. Der Beginn war konzentriert und defensiv, allerdings mit einem leichten Chancenplus für die Einheimischen Jurassier. Das erste Powerplay brachten die ersten Grosschancen für Adelboden, welche leider allesamt ungenutzt blieben. So waren es mehrere leichte Puckverluste im Drittel der Adelbodner, welche die Einheimischen zurück ins Spiel brachte – ja gar in Front. In der 13. Minute nutzte St. Imier eine solcher Puckverluste zum Führungstreffer aus. Es gelang dem EHCA weiterhin nicht, die Scheibe konsequent aus dem Drittel zu bringen, doch Friedli im Tor bewahrte die Engstligtaler zuerst vor einem weiteren Treffer. So war es einer der wenigen Defensivfehler von St. Imier, die die Adelbodner ausnutzen konnten. Nach einem Doppelpass mit Brechbühl schloss Kropf erfolgreich zum Ausgleichstreffer ab. Doch nur 106 Sekunden später gelang es dem HC St. Imier doch noch, Friedli zu bezwingen. Nach einem Gewühl vor dem Tor schob Pecaut zum 2:1 ein. So blieb es auch bis zur Pause.

 

Auch im 2. Drittel kam man zu Beginn etwas in Bedrängnis. Doch ein erneutes Powerplay konnte den Oberländer Luft geben und etwas Ruhe ins Spiel bringen. Nach dem Powerplay gelang es dann auch, vermehrt Druck aufs gegnerische Tor zu machen. So hämmerte «Best Player» Sandro Inniger nach hervorragendem Zuspiel vom stark aufspielenden Kropf den Puck in die Maschen. Nach diesem Tor gab es wiederum auf beiden Seiten Ansätze von guten Chancen, doch die Defensive und die Keeper liessen sich bis zur 2. Drittelspause nicht mehr bezwingen.

 

Die Affiche und die Spannung waren perfekt für das Schlussdrittel. Die angereisten, jungen Fans des EHC Adelboden trieben die Mannschaft mit lauten Sängen und Trommeln weiter nach vorne – ein riesengrosses Dankeschön an die Unterstützung. Das Powerplay zu Beginn des Drittels konnte man nicht in die Führung ummünzen, doch einen Zeitumschlag später slapperte Kropf das Hartgummi eiskalt in das hohe Eck zur Führung für Adelboden. Das weiterhin faire, spannende und nervenaufreibende Spiel blieb spannend bis zum Schluss.

 

St. Imier hat nach jedem noch so kleinen Strohhalm gegriffen, doch die Adelbodner liessen sich nicht aus der Ruhe bringen. Als der Empty Netter Spezialist Marco Germann 39 Sekunden vor Schluss das 4:2 erzielte, was der Sieg für die Berner Oberländer Tatsache – das HALBFINALE kann kommen. Das Team wird nun hart trainieren und sich auf das 1. Spiel nächsten Dienstag vorbereiten – wir freuen uns auf jede Unterstützung und werden bereit sein.

 

Kevin Santschi

HC Université Neuchâtel-EHCA

Der EHC Adelboden gewinnt auch 2. Spiel im Halbfinal

Nach dem ersten Sieg am Dienstag fuhr der EHC Adelboden mit viel Selbstvertrauen nach Neuenburg. Nach 4 Siegen in Serie war das Ziel gegen den HC Université Neuchâtel klar; Ein Sieg und so die optimale Ausgangslage erkämpfen für das Spiel am Samstag Zuhause in der Freizeit und Sportarena.

Der Beginn war hektisch, Neuenburg wollte nach der Niederlage eine Reaktion zeigen und kam mit viel Power aus der Garderobe. Der EHC geriet unter Druck, doch ein stark aufspielender Lanz im Tor der Gäste parierte jegliche Versuche der jungen Mannschaft aus dem Seeland. So war es der Topscorer der Berner Oberländer, der nach einem Konter und Zuspiel vom wieder genesenen Marcon etwas entgegen dem Spielverlauf zur Führung traf.

Nach der 1. Pause war dann das Spiel immer ausgeglichener und die Adelbodner kamen zu ihrem ersten Powerplay an diesem Abend. Das Training der Specialteams zeigte Wirkung; schnell, schnörkellos, einfach. So lenkte Tschanz die Scheibe nach einem Schuss von Zryd gekonnt ab und der EHCA Baute die Führung aus. Doch auch die Einheimischen wussten in ihrem nächsten Überzahlspiel zu überzeugen und konnten den Abschlusstreffer erzielen. Das Tor war für die Engstligtaler kein Grund zur Hektik. Weiterhin spielte die Mannschaft von Trainer Putz Schranz konzentriert weiter. Und so konnte nur drei Minuten später Fighter Marco Germann seine Scorerqualitäten unter Beweis stellen und verwertete seinen eigenen Abpraller eiskalt im Tor der Neuenburger.

Im letzten Drittel kehrte das Momentum; die jungen und schnellen Neuenburger nahmen das fair geführte Spiel in die Hand und wollten sich nicht so einfach geschlagen geben. In der Mitte des letzten Drittels gelang es ihnen auch, durch ein Doppelpack das Spiel auszugleichen. Jetzt wurde es richtig spannend. Chancen auf beiden Seiten. Und drei Minuten vor Schluss die Entscheidung; Captain Marcon kämpfte sich ums Tor der Einheimischen und entschied die Partie mit einem «Buebetrickli» zu Gunsten der Oberländer. Der 5. Sieg in Serie und die 2:0 Führung in der Halbfinalserie gegen Neuenburg war Tatsache!

Am Samstag Zuhause in der Freizeit- und Sportarena will der EHCA die Serie beenden und Historisches erreichen – der Final in der Westgruppe der 1. Liga! #jawierwii! Jede Unterstützung zählt – wir freuen uns auf jeden Besuch, jede Unterstützung und auf ein tolles Spiel !

Für den Bericht: Kevin Santschi

EHCA-HC Université Neuchâtel

EHC Adelboden HC Université Neuchâtel 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)

Sportarena Adelboden. – 489 Zuschauer. – SR Clément; Hodel/Iseli. – Tore: 08:11 EQ / 1:0 Germann Marco (2), Tschanz Alexander (2), Dähler Severin (2)/  23:08 PP1 / 1:1 Hofmann Thomas (2), Henry Sven (2), Impose Auguste (3)/ 27:32 EQ / 2:1 Kropf Dario (2), Wandfluh Kjetil Lars (1), Inniger Sandro (1)/ 50:00 EQ / 2:2 Pfister Simon (2)/ 75:09 EQ,GWG / 3:2 Tschanz Alexander (2) Zryd Che (2), Germann Marco (2)

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Adelboden; 3-mal 2 Minuten, 1-mal 10+2 Minuten und 1-mal 10 Minuten gegen HC Université Neuchâtel

Adelboden sichert sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den 1.Liga Playoff-Finaleinzug!

Nach einem packenden 3:2 Sieg in der Verlängerunggegen Université Neuchâtel gewinnt der EHC Adelboden den Playoff-Halbfinal ohne Umweg 3:0 und steht im Final.

Trotz wichtigen Absenzen wollten die Einheimischen bei der Best-of-Five-Serie den Sack zumachen. Adelboden startete nach zwei Siegen begreiflicherweise mit viel Selbstvertrauen in die Partie und gab die Marschrichtung vor. Sie konnten früh gefährlich vor Grguric auftauchen. In der 9. Minute entwischte Germann und schloss gekonnt per Backhand zum 1:0 ab. Eine Überzahlsituation brachte die Gäste ins Spiel, Torhüter Lanz parierte jedoch souverän und ruhig. Bei 5 gegen 5 blieben die Einheimischen die bessere Mannschaft und Marcon traf kurz vor Drittelsende nur den Pfosten.

Das Mitteldrittel begann mit einer weiteren Strafe für Adelboden und Neuenburg konnte diese zum Ausgleich verwerten. Dieser Treffer brachte die Adelbodner nicht aus dem Konzept und in der 28. Minute versenkte Kropf eiskalt zum 2:1. Die Gäste erhöhten den Druck und Lanz musste mehrmals intervenieren, um ein weiteres Tor zu verhindern. So hiess es nach 40 Minuten 2:1. Im letzten Drittel war die Partie ausgeglichen, bis sich eine umstrittene Szene abspielte. Obwohl ein Adelbodner blutend am Boden lag, wurde die Partie nicht unterbrochen und Pfister traf unmittelbar zum 2:2.Neuenburg warf nun alles nach vorne und vermochte die Partie beinahe zu seinen Gunsten zu wenden. Die Einheimischen konnten sich dank einer aufopfernden Defensivleistung in die Verlängerung retten.

In der Overtime aktivierte Adelboden die letzten Reserven und gab wieder den Ton an. Neuenburg vermochte nicht mitzuhalten und musste gleich dreimal in Unterzahl agieren. Den Einheimischen merkte man die Anspannung bei der Ungenauigkeit beim Abschluss an. In der 76. Spielminute passte aber alles. Tschanz lenkte einen Schuss von Zryd unhaltbar ab und verbuchte den entscheidenden Treffer. Sieg für Adelboden! In der Sportarena brachen alle Dämme und die 489 Zuschauer feierten mit ihrer Mannschaft den Sprung in die nächste Runde.

Mit dem 3:0 Sieg gegen Université Neuchâtel stehen die Einheimischen nun im Final! Sie haben eine Woche Pause und werden gegen HC Franches-Montagnes oder HCV Sion (Stand 2:1) um den Titel der West Gruppespielen.

Tobias Bleuer

EHCA-HC Université Neuchâtel

EHC Adelboden- HC Université Neuchâtel 4:2 (1:1, 3:0, 0:1)

Freizeit- und Sportarena Adelboden – 284 Zuschauer. – SR Spieler; Städler, Lauper.

Tore: 12. Koller (Schmid Kaspar, Christen) 1:0, 13. Leuba (Hofmann, Stehlin) 1:1, 24. Rot (Tschanz) 2:1, 39. Kallen (Schmid Kaspar, Christen) 3:1, 40. Grossenbacher (Schmid Kaspar) 4:1, 53. Weber (Hofmann) 4:2.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Adelboden; 2-mal 2 Minuten

Adelboden: Friedli; Inniger, Brunner, Zryd, Wandfluh Kjetil, Dähler, Grossenbacher, Koller; Schmid Nico, Germann, Christen, Brechbühl, Roth, Kallen, Kropf, Tschanz, Schmid Kaspar, Koller, Kaufmann; Lanz

Adelboden ohne: Marcon, Yorick Wandfluh, Willen, Santschi, Wüthrich, Künzi

 

Matchinfo

Fulminante Combacks von ehemaligen 1. Ligaspielern, fast 300 angereiste Hockeyfans und ein Halbfinal, der das Eis des Adelbodner Gletschers schier zum Schmelzen brachte. Doch von vorne: Der EHC Adelboden begrüsste am Dienstag, 22. Februar, seinen Halbfinalgegner den HC Université Neuchâtel zum ersten Duell der Best-of-Five Halbfinal-Serie.

Niemand wusste vor dem Spiel so genau, was der EHC Adelboden von seinem Gegner aus Neuenburg erwarten durfte. Und die Ausgangslage hätte spannender nicht sein können: Die vergangenen Begegnungen waren geprägt von schnellem Eishockeysport und einer ausgeglichenen Bilanz. Die Adelbodner traten nach einem spielfreien Wochenende erholt und motiviert an. Weil aber wichtige Stützen, wie u.a. Captain Bruno Marcon, dem Team fehlten, sprangen ehemalige 1. Ligalegenden wie Tomy Koller, Kaspar Schmid, Cedric Kaufmann und Cyril Brunner in die Presche. Neuenburg seinerseits sicherte sich den Halbfinaleinzug erst im fünften und letzten Spiel am vergangenen Samstag – entsprechend kurz fiel die Erholungsdauer aus.

Das Spiel dauerte erst gut zehn Minuten, als Tomy Koller und Kaspar Schmid für Furore sorgten: Mit wenig Training, dafür aber ausgeruhten Beinen und viel Spielwitz brachten sie den EHCA ein erstes Mal in Führung und stellten unter Beweis, dass es nicht von ungefähr kam, dass der Adelbodner Trainer, Putz Schranz, die beiden ehemaligen 1. Liga-Cracks wegen Personalmangel anheuerte.

Der HC Université Neuchâtel liess sich davon nicht unterkriegen, machte gehörig Druck und schob wenig später den Puck zum Ausgleich ins Tor. Das Tempo im ersten Drittel blieb danach auf beiden Seiten hoch, es gelang aber keiner der Mannschaften, nochmals vorzulegen.

Im Mitteldrittel waren noch nicht mal vier Minuten gespielt, als Terence Roth nach einem schönen Zuspiel von Tschanz, die Einheimischen wieder in Front brachte. Im Anschluss waren die Adelbodner gewillt, den Vorsprung nicht mehr aus der Hand zu geben. Plötzlich tauchte Youngster Mitja Kallen nach Pässen von Kaspar Schmid und Christen vor dem gegnerischen Tor auf und schob den Puck auch mit ein klein wenig Glück zwischen den Beinschonern von Torhüter Grguric durch. Der Jubel auf dem Eis und der Tribüne war gross, der Befreiungsschlag für die Engstligtaler deutlich spürbar. Eine gute Minute später ertönte die Torsirene zum vierten Mal: Verteidiger Marco Grossenbacher war der Torschütze. Für das entscheidende Zuspiel sorgte zum dritten Mal an diesem Abend ein Altbekannter: Kaspar Schmid.

Nach einer verdienten Pause startete das letzte Drittel mit nicht weniger Action: Mit einem wunderschönen Schuss ins hohe Eck verkürzte der Neuenburger Weber das Resultat auf 4:2. Im Anschluss wurde es auf dem Eis hitzig, es kam zu einigen Strafen und Neuenburg warf noch einmal alles nach vorne. Ohne Torhüter spielend, gelang es den Gästen aber nicht, das Resultat noch zu drehen und so jubelte der EHC Adelboden nach 60 Minuten über den sehr verdienten Heimsieg, über die erfolgreichen Combacks ihrer Routiniers und die Tatsache, dass in der Halbfinalserie das wichtige erste Spiel gewonnen werden konnte.

Das nächste Heimspiel (Spiel 3) findet diesen Samstag, 26. Februar 2022, um 17.30 Uhr, in der Freizeit- und Sportarena Adelboden statt. Der EHC Adelboden und die Raiffeisenbank Frutigland offerieren allen MatchbesucherInnen Bratwurst und Brot zur Stärkung. Ob Feriengast, Einheimisch, Fan oder Hockeylaie: Der EHC Adelboden freut sich auf zahlreiche Unterstützung. Wer weiss, wird am Samstag der ZuschauerInnenrekord in der Arena gebrochen.

Stefanie Inniger