HC Franches-Montagnes-EHC Adelboden 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)
Centre de Loisirs, Saignelégier JU – 813 Zuschauer – SR Rohrer; Palmisano, Micheli-Jeannet
Tore: 4. Germann (Roth, Zryd) 0:1, 7. Tuffet (Boillat) 1:1, 20. Guichard (Bertrand, Devesvre) 2:1, 24. Böhlen (Von Dach) 3:1, 45. Kropf (Marcon) 3:2.
Strafen: 4-mal 2 Minuten, 1-mal 2 plus 2 plus 10-Minuten gegen Franches-Montagnes; 4-mal 2 Minuten gegen Adelboden
Adelboden: Friedli; Inniger, Brunner, Zryd, Wandfluh Kjetil, Dähler, Grossenbacher; Schmid Kaspar, Germann, Christen, Roth, Kallen, Kropf, Wandfluh Yorick, Tschanz, Schmid Nico; Lanz
Adelboden ohne: Santschi, Brechbühl, Willen, Wüthrich, Künzi
Matchinfo
Aus der Traum: Schmerzhaftes Ende für den EHC Adelboden
Der Engstligtaler verloren auch das dritte Playoff-Finalspiel gegen den HC Franches-Montagnes. So nahe am Erfolg zu scheitern, schmerzt. Die Ernüchterung ist vor allem deshalb gross, weil die Finalspiele allesamt mit sehr knappen Resultaten verloren gingen. So auch das Letzte am vergangenen Donnerstag. Mit nur gerade einem Tor Unterschied konnte sich das Heimteam aus Saignelégier durchsetzen und sich zum 1.Liga-Meister der Gruppe West küren.
Doch von vorne: Zu Beginn der Partie übten die Berner Oberländer viel Druck auf das gegnerische Tor aus. In der vierten Minute wurde diese Druckphase mit einem Tor belohnt. Marco Germann nutze die gute Schussposition gnadenlos aus und brachte die Gäste aus Adelboden verdient in Führung. Zwar konnte der Torhüter von HC Franches-Montagnes den ersten Schuss noch abwehren, Germann setzte allerdings willensstark nach und verwandelt eiskalt. Bis zur sechsten Minute spielte das Team von Putz Schranz nahezu fehlerfrei. Wie kaltblütig die Favoriten aus Saignelégier agierten, zeigte sich kurze Zeit später. Eine kleine Ungenauigkeit im Aufbau der Adelbodner wurde jäh bestraft. Thimothé Tuffet realisierte den Ausgleich entgegen dem bisherigen Spielverlauf. Eine gewisse Verunsicherung war dann sogleich spürbar bei den Oberländern. Als dann 37 Sekunden vor Ende des ersten Drittels noch der Führungstreffer für das Heimteam fiel, war die Stimmung der Gäste zwischenzeitlich auf dem Tiefpunkt.
Dem Schwung des Heimteams konnten die Adelbodner im Mitteldrittel kaum entgegenhalten. Die Druckphase von Franches-Montagnes führte in der 24 Minute schliesslich dazu, dass die Oberländer fortan mit zwei Toren in Rücklage waren. Nathan Guichard lenkte einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar ab.
Im letzten Drittel brauchten die Gäste zwei Tore, wollte man sich in die Verlängerung retten. Wie bemüht die Adelbodner zu Beginn des Schlussdrittels waren, zeigte sich bereits nach wenigen Sekunden. Captain Bruno Marcon fasste sich ein Herz, liess die Gegenspieler stehen und setzte den Puck an den Innenpfosten. Der Torerfolg blieb aus. In der 44. Minute erkämpft sich wiederum Bruno Marcon den Puck an der eigenen blauen Linie und bediente Dario Kropf. Dieser verwandelte schliesslich seinen eigenen Rebound. Das Feuer der Adelbodner, welches im zweiten Drittel phasenweise verloren ging, entfachte wieder. Als der EHCA vier Minuten in Überzahl spielen konnte, kam nochmals Hoffnung auf. In einer hektischen Schlussphase gelang es aber nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen. Und als Germann 54 Sekunden vor Schluss vom Schiedsrichter auf die Strafbank geschickt wurde, war das Schicksal der Bergler endgültig besiegelt.
So musste das Team von Putz Schranz nach einem hartumkämpften und emotionalen Showdown in Saignelégier als Verlierer vom Eis. Betroffen zeigten sich auch die mitgereisten EHCA-Fans, welche ihr Team während dem ganzen Match lautstark unterstützt hatten.
Es hat nicht sollen sein
Eine aussergewöhnliche Saison geht nun zu Ende. Aussergewöhnlich deshalb, weil es das 1. Ligateam des EHC Adelboden geschafft hat, sich von Verletzungspech, Abwesenheiten und Pandemie-Bedingten Unterbrüchen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Im Gegenteil: In einer verrückten Zeit hat der EHCA Geschichte geschrieben. Eine Geschichte, wie nur der Sport sie schreibt. Erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte stand das 1.Liga-Team in einem Playoff-Final. Und was die Fans dort zu sehen bekamen, gilt es ausnahmslos zu würdigen. Das Niveau war unglaublich hoch und professionell, der Teamspirit einzigartig und die Unterstützung für die Mannschaft und den Club überwältigend. Adelboden hat seinen Gegnern einmal mehr das Fürchten gelernt und das Lohnerdorf in den Eishallen der Schweiz ins beste Licht gerückt! Was einzig gefehlt hat, war das nötige Quäntchen Glück im Spiel. Mit ihm sähe das Resultat heute vielleicht anders aus. Doch aus «was wäre wenn», wird ganz schnell «es ist» werden. Der ganze EHC Adelboden ist stolz und gratuliert der 1. Mannschaft zu diesem Erfolg. Iis Team, iis Ziel – wir ziehen unseren Hut!
Melchior Lanz und Stefanie Inniger, Pressedienst EHCA