EHCA 3 2 HC Université Neuchâtel
2. Oktober 2022, 16:30 Uhr
FSA
Meisterschaft

EHC Adelboden- HC Université Neuchâtel (1:1, 1:0, 1:1)

Freizeit- und Sportarena Adelboden – 127 Zuschauer*innen. – SR Fritschi; Hodel, Städler.

Tore: 7. Germann (Tschanz) 1:0, 14. Buthey (Marion) 1:1, 26. Brechbühl (Schmid, Zryd) 2:1, 49. Zryd (Schmid) 3:1, 56. Hofmann (Weber, Henry) 3:2.

Strafen: 5-mal 2 Minuten & 1-mal 10 Minuten gegen Adelboden, 4-mal 2 Minuten gegen Neuenburg

Adelboden: Friedli; Wüthrich, Dähler, Kaufmann, Zryd, Wandfluh, Christen, Schmid, Germann, Santschi, Kropf, Tschanz, Dähler, Josi, Brechbühl, Roth, Kallen, Schärer; Lanz. Adelboden ohne Marcon und Willen

Matchinfo

Alle für Einen oder: Ein Spiel auf Messer Schneide

Am vergangenen Sonntag, 2. Oktober, lancierte der EHC Adelboden die laufende Meisterschaft nun auch in heimischem Gefilde. Zum ersten Spiel auf dem Adelbodner Gletscher standen der Mannschaft die agilen Gegner und letztjährigen Halbfinalkontrahenten vom HC Université Neuchâtel gegenüber. Adelboden kam hoch motiviert aus der Garderobe, mit dem klaren Ziel, trotz Absenz von Kapitän Marcon, das Schiff in ruhige Gewässer zu steuern und den ersten Heimsieg ins Trockene zu bringen. Gesagt getan: Wie erwartet schlugen beide Teams von Beginn weg ein hohes Tempo an. Nach etwas mehr als einer Minute kam es bereits zur ersten Überzahlsituation für die Gegner. Daraufhin wurden die Gastgeber definitiv vom Ehrgeiz gepackt: In der siebten Minute dribbelte sich Marco Germann flink ins gegnerische Drittel, liess seine Rivalen stehen und schob den Treffer lehrbuchmässig ins Tor. Dem Neuenburger Goalie blieb nur noch das Staunen.

Keine fünf Minuten später musste sich Santschi wegen einem Beinstellen auf die Strafbank verabschieden – es roch verdächtig nach dem Ausgleich, welcher dank dem Neuenburger Tristan Buthey dann auch Tatsache wurde. In den Schlussminuten des Startdrittels kochten die Emotionen so heiss, wie es im Sommer gelegentlich nur unter einer Motorhaube vorkommt. Will heissen: Der Adelbodner Thierry Dähler gönnte sich eine zehnminütige Pause auf der Strafbank, Neuenburgs Weber folgte ihm knapp zwei Minuten später ebenfalls.

Das zweite Drittel war geprägt von einem weiterhin hohen Tempo und vielen Spielanteilen auf beiden Seiten – keine Mannschaft konnte sich deutlich durchzusetzen. In der 26. Minute gelang es schliesslich Brechbühl, nach schönem Zuspiel von Schmid und Zryd die Führung für den EHCA wieder herzustellen.

Das Schlussdrittel ging ähnlich weiter: Viele herausragende Einzelleistungen des Teams von Trainer Putz Schranz vermochten nicht belohnt zu werden, bis Neo-Captain Nico Schmid, den «Man of the Game», Che Zryd, lancierte, der das Zuspiel dankend annahm und den Puck mit viel Selbstvertrauen ins hohe Eck einlochte.

Zwei Tore Vorsprung und die Erlösung? Leider freuten sich die Fans auf den Rängen zu früh! Vier Minuten vor Ende des Spiels gelang den Romands der Anschlusstreffer. Sie warfen nach einer Strafe vom heimischen Tschanz nochmals alles in die Offensive, am Resultat 3:2 für die Gastgeber konnten sie aber nicht mehr rütteln.

Fazit: Die Mannschaft unter dem Trainerduo Schranz/Gyger hat einmal mehr Moral gezeigt und bewiesen, dass sie mit Rückschlägen, wie die Verletzung von Häuptling Marcon, umzugehen weiss. Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Mannschaft als Kollektiv auftritt und andere – zu erwähnen sind heute Nico Schmid und Che Zryd – in die Presche springen, wenn vermeintliche Lücken aufklaffen. Zu würdigen gilt es aber auch die Leistung der jüngsten Teammitglieder sowie der starken Verteidigung. Nicht zuletzt konnten sich die Vorderleute an diesem föhnigen Oktoberabend wieder einmal ganz auf ihr Rückgrat – Goalie Friedli – verlassen. Das Kollektiv unterschied den EHC Adelboden denn auch von seinem Gegner. Neuenburgs Spieler zeigten viele gute Einzelleistungen, waren läuferisch stark, überzeugten als Team aber insgesamt weniger als die Einheimischen.

Mit einer grossen Portion Selbstvertrauen erwarten die Adelbodner diesen Mittwoch, 5. Oktober, um 20.15 Uhr, zuhause den HC Tramelan. Man darf gespannt sein, wie sich die letztjährigen Aufsteiger im Lohnerdorf schlagen werden.

Für den EHCA, Stefanie Inniger